Spatenstich für Ersatzneubau im St. Georgshof
Wegweisendes Projekt für die Versorgung von Menschen mit psychischer Beeinträchtigung
Mit einem feierlichen Spatenstich startete kürzlich der Ersatzneubau des BRK St. Georgshof in der Frankau. Im kommenden Jahr entstehen hier 36 moderne Einzelzimmern, die den besonderen Anforderungen der Betreuung und Begleitung psychisch erkrankter Menschen gerecht werden. „Es ist ein wichtiger Schritt, um auf Dauer alle Doppelzimmerbelegungen im St. Georgshof durch Einzelzimmer zu ersetzen“, erklärte Kreisgeschäftsführer Thomas Hofmann. Insgesamt ändere sich die Zahl der verfügbaren stationären Plätze nicht.
Landrätin Maria Rita Zinnecker betonte die Bedeutung des Projekts: „Der St. Georgshof leistet seit Jahrzehnten einen unverzichtbaren Beitrag zur Versorgung im Ostallgäu. Mit dem Neubau setzt der Bezirk Schwaben und das Rote Kreuz ein starkes Zeichen für Menschlichkeit und eine zeitgemäße Unterstützung.“
Auch BRK-Präsidentin Angelika Schorer würdigte alle Beteiligten: „Dieses Projekt ist ein Meilenstein für den Kreisverband Ostallgäu. Dank gilt der Kreisgeschäftsführung, der Einrichtungsleitung und dem Vorstand, die mit großem Engagement auf diesen Tag hingearbeitet haben. Ebenso möchte ich Bürgermeister Reiner Friedl hervorheben, dessen Gemeinde Rettenbach am Auerberg den St. Georgshof seit 1976 beheimatet und der die baurechtlichen Weichen für den Ersatzneubau stellte.“
Verantwortung für eigenen Wohnraum erleichtert Wiedereingliederung
Einrichtungsleiter Joachim Lipp betonte die Bedeutung der geplanten Einzelzimmer: „Die Krankheitsbilder werden komplexer, die Betroffenen immer jünger. Einzelzimmer schaffen eine Atmosphäre, in der das Ziel der Eingliederung konfliktfreier und leichter gelingen kann.“ Durch Doppelzimmer und Gemeinschaftsbäder fehle den Bewohnern die Erfahrung, Verantwortung für den eigenen Wohnraum zu übernehmen. Das erschwere später ein selbstständiges Leben.
Die Bauarbeiten übernimmt die Firma Hubert Schmid, die sich in der Ausschreibung durchsetzte. Projektverantwortlicher Mike Löttgen freut sich, dass die Umsetzung in regionaler Hand liegt: „Wir beschäftigen Menschen aus dem Ostallgäu – und bauen für das Ostallgäu.“ Die Fertigstellung ist für Herbst 2026 geplant.
Auch Siegfried Hecht, der für die Bewohnerinnen und Bewohner des St. Georgshofes sprach, freute sich, dass nun erkennbar etwas vorangeht. Im Anschluss an den Spatenstich hatten die hauswirtschaftlichen Betreuungskräfte gemeinsam mit den Bewohnern ein buntes Buffet vorbereitet – vielleicht in der Absicht, alle Beteiligten bei Kräften zu halten, damit der Bezug der neuen Räumlichkeiten in rund einem Jahr gesichert ist.
BRK Kreisverband Ostallgäu investiert 7,6 Mio. Euro
Mit dem Ersatzneubau setzt der Kreisverband Ostallgäu ein klares Signal: „Wir stemmen dabei eine Investitionssumme von 7,6 Mio. Euro, damit der St. Georgshof auch künftig ein Ort der Stabilisierung und Wiedereingliederung für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen bleibt“, so Thomas Hofmann.
