DRK-Präsidentin appelliert an die Vernunft der Verkehrsteilnehmer

Deutsches Rotes Kreuz

Foto: DRK/Daniel Delang
Foto: DRK/Daniel Delang

Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Gerda Hasselfeldt, hat anlässlich des Europäischen Tages des Notrufes 112 am 11. Februar an alle Verkehrsteilnehmer appelliert, mehr Rücksicht auf die Helfer im Rettungsdienst zu nehmen. „Es ist besorgniserregend, dass vor allem bei Verkehrsunfällen Rettungskräfte oftmals von Schaulustigen behindert oder beleidigt werden“, sagte Hasselfeldt. Die Berichte darüber häuften sich. Zum Respekt gegenüber den Helfern gehöre auch die Einhaltung der Rettungsgassen nach Verkehrsunfällen. Auch hier lasse das Verhalten von vielen Lastwagen- und Autofahrern zu wünschen übrig.

Die DRK-Präsidentin betonte, dass der Notruf 112 ein wichtiges Instrument zur Rettung von Menschenleben sei. „Bei solchen Einsätzen nach einem Notruf kommt es oft auf jede Minute und Sekunde an. Wer hier Rettungskräfte behindert, gefährdet das Leben anderer Menschen. Er sollte sich fragen, ob er nicht selbst einmal in eine lebensbedrohliche Situation kommen könnte, in der er dringend auf rasche Hilfe angewiesen ist“, sagte Hasselfeldt. Sie habe für solch ein Verhalten – auch für Beschimpfungen und Beleidigungen gegenüber Helfern – null Verständnis. Es sei richtig gewesen, dass die Strafen für solche Delikte verschärft wurden. Verstöße müssten auch konsequent geahndet werden. „Was ich mir jedoch jenseits solcher Strafen wünsche, ist eine breite gesellschaftliche Debatte über dieses Phänomen“, sagte Hasselfeldt. Dazu gehöre auch, dass manchen Gaffern Handy-Aufnahmen von Verletzten offenbar wichtiger seien als der unversperrte Zugang der Helfer zum Unfallort.

Erschreckend nannte die DRK-Präsidentin auch die Tatsache, dass in den meisten Fällen bei Verkehrsunfällen die Rettungsgasse nicht richtig funktioniere. Bei einer Befragung von 96 Rettungsteams des DRK im vergangenen Sommer habe sich gezeigt, dass nur in 15,6 Prozent der ausgewerteten Einsätze spontan eine Rettungsgasse gebildet wurde. Bei 35,4 Prozent machten Fahrer den Weg für die Rettungskräfte erst nach Aufforderung durch ein Sondersignal frei. „Hier geht wertvolle Zeit verloren, weil der Zugang zur Unfallstelle blockiert wird“, sagte Hasselfeldt.

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