"Ich gehe gerne in die Arbeit" - Karriere in der Pflege

BRK Gulielminetti Seniorenwohn- und Pflegeheim

Claudia Schien: Von der Pflegehelferin zur Leitungskraft

'Ich gehe gerne in die Arbeit.' Dieser Satz trifft bei mir - nach fast 25 jähriger Berufstätigkeit in der Pflege und Betreuung älterer Menschen - immer noch voll zu. Einen Blick auf meinen Werdegang bestätigt, dass mir der Pflegebereich im Laufe meines Arbeitslebens viele spannende Möglichkeiten eröffnet hat. Diese Chancen nutzte ich für meine persönliche Karriere, die stetig nach oben führte. Heute leite ich die Soziale Betreuung im Gulielminetti Seniorenwohn- und Pflegeheim und habe soeben eine weitere Qualifizierung zur Praxisanleiterin erfolgreich abgeschlossen.

Meine erste Ausbildung zur Pflegehelferin begann 1998 im Clemens-Kessler-Haus, Zentrum für Betreuung und Pflege des BRK Kreisverbands Ostallgäu. Es schloss sich die Ausbildung zur Pflegefachkraft an. Im Jahr 2003 wechselte ich in die Schwestereinrichtung des Roten Kreuzes in Marktoberdorf, ins Gulielminetti-Haus. Dort absolvierte ich eine Fortbildung zur gerontopsychiatrischen Fachkraft. 2014 wurde ich dort stellvertretende Wohnbereichsleitung.

Als die langjährige Leitung der Sozialen Betreuung in Ruhestand ging, bewarb ich mich erfolgreich für diese neue Aufgabe. Der Wechsel von der Pflege in die Betreuung war schon eine Herausforderung für mich. Nun standen auf einmal Führungsaufgaben und damit verbunden viele Gespräche mit den ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf meinem täglichen Arbeitsplan. Ich schätze es, dass jeder einzelne Mitarbeitende seine persönliche Note in die soziale Betreuung einbringt. Von diesem Potential profitieren nämlich die Bewohnerinnen und Bewohner des Gulielminetti-Hauses durch ein vielfältiges Angebot. Dass diese sich wohlfühlen, steht bei mir im Mittelpunkt. Zudem möchte ich den ganzheitlichen Ansatz unseres Hauses, ergotherapeutische Angebote mit denen der sozialen Betreuung zu verknüpfen, verfolgen.

Ich möchte nicht verschweigen, dass ich als Führungskraft auch mal Konflikte ausräumen muss. Dank meiner langen Erfahrung weiß ich, wenn man eine leitende Aufgabe übernimmt, ist damit zu rechnen, dass Menschen sich mit Veränderungen oder Neuerungen nicht immer leicht tun. Aber wenn ich einen Weg eingeschlagen habe, dann gehe ich ihn auch. Ich möchte meinen Kolleginnen und Kollegen auf Augenhöhe begegenen und ihnen nicht nur die Aufgaben vermitteln, sondern auch die Freude daran, sie umzusetzen.

Meine Kolleginnen und Kollegen schätzen meine Hilfsbereitschaft und meine Offenheit für Neues. Letzteres zeigt sich bei mir  auch im Privaten. Ich erfüllte mir vor sechs Jahren einen lange gehegten Wunsch und nahm Akkordeonunterricht. Musizieren tut mir gut, um nach anstrengenden Arbeitstagen herunterzukommen. Aber ich spiele natürlich auch für die Bewohnerinnen und Bewohner im Gulielminetti-Haus beliebte Schlager oder Amazing Grace im Gottesdienst. Diese freuen sich immer sehr darüber.

Im Juni bestand ich die Prüfung der einjährigen Weiterbildung zur Praxisanleitung. Zusammen mit weiteren Kolleginnen und Kollegen werde ich nun den Pflegenachwuchs während der Ausbildung oder im Praktikum professionell begleiten und mein Wissen sowie meine Freude an der Arbeit an sie weitergeben.

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