„Es ist nie zu spät, neue Wege zu gehen“

Christina Karg-Ruhland

Christina Karg-Ruhland

Nach Familienzeit und Mithilfe im eigenen Betrieb sagte ich mir vor fünf Jahren, es ist nie zu spät, neue Wege zu gehen. Ich beschloss, in den sozialen Bereich zurückzukehren. Da meine erste Ausbildung als Arzthelferin schon sehr lange her war, empfahl mir die Arbeitsagentur erst einmal ein Schnupperpraktikum. So kam ich 2012 ins Gulielminetti Seniorenwohn- und Pflegeheim. Mir gefiel die Tätigkeit auf Anhieb und bald bekam ich als Pflegehelferin einen festen Arbeitsvertrag.

Ich fühlte mich wohl bei der täglichen Arbeit im Stationsteam und doch wurde mir zunehmend bewusst, wie wichtig das Fachwissen in der Altenpflege ist. Angefangen von der richtigen Versorgung der Bewohner, der Einschätzung von Situationen, der Umgang mit Demenz bis hin zur Dokumentation der Pflege. Die Überlegung, als Mitfünfzigerin noch eine Ausbildung zur Altenpflegefachkraft anzupacken, beschäftigte mich immer mehr.

Dank der Fürsprache von Frau Dauner, dem Rückhalt meiner Arbeitskollegen, der Ermutigung der Bewohner sowie der Unterstützung meiner Familie begann ich 2014 mit der Ausbildung zur Altenpflegefachkraft. In der Heimerer Schule in Schongau fand ich mich in einer altersmäßig bunt gemischten Klasse wieder. Nach anfänglichen Zweifeln stellte sich schnell ein gutes Gefühl ein, dass ich den Anforderungen des Unterrichts standhalten kann.

Strahlende Augen und Erzählungen der Älteren aus früheren Tagen werden Ihnen für die Zukunft in positiver Erinnerung bleiben und Ihnen immer wieder Kraft geben.“ Ich freute mich sehr über diese persönlichen Glückwünsche von Herrn Streit, Bewohnervertreter im Gulielminetti-Haus zu meinem erfolgreichen Abschluss im Juli 2017.

Rückblickend möchte ich Menschen in ähnlicher Lage ermutigen. Eine Ausbildung anzupacken lohnt sich immer, auch wenn man schon älter ist. Uns kommt zu Gute, dass wir eine andere Sichtweise und Erfahrung haben. Umgekehrt profitierte ich in den drei Jahren Berufsschule vom sicheren Umgang der Jüngeren mit den aktuellen Unterrichtsmethoden und vor allem auch von deren Unbeschwertheit.

Zurück

Zurück