„Durch das FSJ tue ich viele Dinge, die ich vorher im Alltag nicht gemacht habe.“

Marco Winkler

Marco Winkler

Nach meinem Schulabschluss im vergangenen Jahr wusste ich noch nicht genau, was ich beruflich machen möchte. Einige meiner Freunde haben mir von deren positiven Erfahrungen im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) erzählt. Statt einem Jahr Leerlauf bis zum Studienbeginn würde ich als ‚FSJler‘ beim Roten Kreuz etwas Sinnvolles machen und hätte Zeit, mich zu orientieren. 

Das Freiwillige Soziale Jahr ist ein Angebot für junge Menschen von 16 bis 26 Jahre. Ohne Leistungszwang kann man hier nach der Schule etwas Praktisches tun. So nahm ich per Telefon und E-Mail Kontakt mit dem BRK Kreisverband Ostallgäu auf und erhielt kurz darauf mehrere Auswahlmöglichkeiten, wo ich als FSJler arbeiten könne. Nach einem Tag Probearbeiten war mir klar, dass ich das Freiwillige Soziale Jahr in der Tagespflege Neugablonz absolvieren möchte. Dies ist eine Einrichtung für ältere und demenzkranke Menschen, die dort ihren Tag verbringen können und individuell betreut werden. 

Nun bin ich schon seit sieben Monaten in der Tagespflege im Einsatz und so sieht mein Tag aus: Morgens kommen die Tagesgäste zu uns und frühstücken erst mal gemeinsam. Danach steht die Beschäftigungstherapie an. Das umfasst Gymnastik, kleine Spaziergänge oder geistige Aktivitäten. Diese sind für die zum Teil demenzkranken Menschen sehr wichtig. Besonders gerne bespreche ich mit den Seniorinnen und Senioren aktuelle Themen aus der Zeitung. Danach folgt das Mittagessen. Auch hier unterstütze ich die Gäste, die Hilfe brauchen oder erinnere manche einfach daran, weiter zu essen.

Während die Tagesgäste ihre Mittagsruhe halten oder Kreuzworträtsel lösen habe ich meine Mittagspause. Danach helfe ich beim Nachmittagskaffee – manchmal backen wir sogar selber einen Kuchen. In der Zeit bis die Gäste wieder nach Hause gebracht werden komme ich oftmals mit Einzelnen ins Gespräch. Ich schätze es, in den täglichen Ablauf voll eingebunden zu sein. Die soziale Arbeit, aber auch die Dankbarkeit der Menschen geben mir abends das Gefühl, etwas Sinnvolles gemacht zu haben. 

Während meines sozialen Jahres finden in regelmäßigen Abständen fünf Seminarwochen statt. Wichtig war für mich zu Beginn meiner FSJ-Tätigkeit das fünftägige Einführungsseminar. Dort lernte ich andere Teilnehmer des FSJ aus ganz Schwaben und Grundlagen dieser sozialen Berufsrichtung kennen. Bei meinem zweiten Seminar, diesmal zum Thema „Gesundheit – Behinderung - Krankheit“, gaben uns verschiedene Referenten einen interessanten und praxisnahen Einblick. Mittlerweile fühle ich mich sicher im täglichen Kontakt mit den Senioren und weiß auch mit deren Krankheiten umzugehen. Ich finde, durch meine Arbeit als FSJler habe ich gelernt, einen Tag zu strukturieren und ich tue seitdem viele verschiedene Dinge, die ich zuvor im Alltag und zuhause nie gemacht habe!

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