Tiere öffnen Welten - Tierbesuchsdienst im BRK Gulielminetti Seniorenheim

BRK Gulielminetti Seniorenheim

Text und Fotos: Svenja Griesmann

Nicht allein Kinder lieben es, in der Gegenwart von Tieren zu sein – auch gerade ältere Menschen profitieren oftmals sehr von dem innigen Kontakt mit diesen. Tiere haben neben körperlichen auch seelische und soziale Effekte auf ältere Menschen. Sie tragen dazu bei, dass auch Senioren im Seniorenheim wieder aktiver werden. Zahlreiche wissenschaftliche Studien beweisen, dass bereits die Anwesenheit oder das Streicheln eines Tieres die Ausschüttung von Stresshormonen senkt. Gerade in der Betreuung von Demenzerkrankten sind die Vierbeiner oftmals eine große Hilfe, da durch diese oftmals ein leichterer Zugang zu den Senioren hergestellt werden kann.

Monika Stahl, eine ausgebildete tiergestützte Therapeutin, besucht regelmäßig die Bewohner des BRK Gulielminetti Seniorenwohn- und Pflegeheims in Marktoberdorf mit ihren vielen Vierbeinern. Neben Kaninchen und Meerschweinchen bereichert ihr Malteserrüde Coco die Arbeit vor Ort. Die Besuche von Monika Stahl sind immer zahlreich besucht und sehr beliebt bei den Bewohnern und Bewohnerinnen des Seniorenheims.

Allein der Anblick der vielen Kaninchen und Meerschweinchen in ihrem kleinen Auslauf verzaubert die Teilnehmer. Dabei kann man nicht nur in strahlende Gesichter blicken, auch die Gespräche innerhalb der Gruppe nehmen schlagartig zu. Vor allem Erinnerungen der Bewohner werden geweckt – viele hatten früher selbst einen Bauernhof oder sind dort aufgewachsen. „Die meisten hatten in ihrer Vergangenheit einen konkreten Bezug zu Tieren, diesen können sie hier neu aufleben lassen“, erklärt Stahl.

Auch als die Teilnehmer und Teilnehmerinnen die Hasen und Meerschweinchen auf den Schoß gesetzt bekommen, kann man in ihren Gesichtern einen gewissen Stolz entdecken. Es scheint so, als würden sie es genießen, sich für einen Moment um die kleinen Lebewesen zu kümmern. Bei manchen erweckt es gar den Eindruck, als kümmern sie sich um ein Kind – sie behüten und beschützen es, lassen es nicht aus den Augen. Endlich sind sie wieder diejenigen, um die sich nicht gekümmert werden muss, sondern die, die sich um jemand anderen kümmern können. Eine Teilnehmerin schlief sogar mit einem Hasen auf ihrem Schoß ein.

„Die Arbeit der Tiertherapeutin ist eine große Bereicherung für unsere Bewohner. Zusammen mit den Tieren gelingt es ihr, den Menschen für ein paar Stunden Abwechslung im Heimalltag zu schenken“, so Einrichtungsleitung Renate Dauner.

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