Sprache verbindet – Ein Jahr Sprachpaten im Gulielminetti-Haus

Sprachpaten-Treffen im Gulielminetti-Haus
Foto: Claus Tenambergen

Beim Sprachpaten-Treffen im Gulielminetti-Haus tauschten sich Mitarbeitende und ehrenamtliche Sprachpaten über ihre Erfahrungen aus. Das gemeinsame Ziel: Sprache als Schlüssel zur Integration und zum respektvollen Miteinander im BRK-Team.

Eine positive Zwischenbilanz

Ein Jahr nach dem Start zieht das Gulielminetti Seniorenwohn- und Pflegeheim eine positive Zwischenbilanz des Projekts Sprachpaten. Mitarbeitende, Sprachpaten und die Einrichtungsleitung trafen sich, um Erfahrungen auszutauschen und Erfolge zu feiern.

In der Rotkreuz-Einrichtung arbeiten Menschen aus rund 30 Nationen. Viele von ihnen stehen vor der großen Herausforderung, neben Arbeit und Privatleben die deutsche Sprache zu erlernen. Dabei erhalten sie Unterstützung von ehrenamtlichen Sprachpatinnen und Sprachpaten, die ihnen im Alltag zur Seite stehen.

„Wenn man in ein Land kommt, dessen Sprache man nicht spricht, ist jede Unterstützung wertvoll“, betont Einrichtungsleiterin Renate Dauner. Das Projekt sei ein wichtiger Beitrag zur Integration und zur gegenseitigen Wertschätzung im Team. Auch Pflegedienstleiter Daniel Kahl weiß um die Herausforderung: „Unsere Mitarbeitenden leisten Enormes. Sie lernen Deutsch – zusätzlich zu Ausbildung, Arbeit und Familie. Das verdient großen Respekt.“

Erfolgreiches Tandem

Ein Beispiel für den Erfolg des Projekts ist das Tandem Ibrahim Barrie und Richard Greifenegger. Ibrahim Barrie, der bereits vier Sprachen spricht, hat mit Unterstützung seines Paten große Fortschritte gemacht: Seine beruflichen Vorkenntnisse als Pflegefachhelfer wurden anerkannt, und er plant nun die Ausbildung zur Pflegefachkraft. „Ich möchte mich im Gulielminetti-Haus weiterentwickeln“, so sein Ziel.

Auch Richard Greifenegger profitiert von seiner Rolle als Pate: „Es ist etwas Wertvolles, einem Menschen beim Spracherwerb zu helfen – ich lerne dabei selbst viel.“ Mittlerweile engagiert er sich zusätzlich ehrenamtlich in der sozialen Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner.

Persönliche Unterstützung macht den Unterschied

Susanne Eigl, Germanistin mit mexikanischen Wurzeln, betont den Vorteil der individuellen Begleitung: „Mein Patenkind ist sehr fleißig – es übt und übt. Die persönliche Unterstützung macht den Unterschied.“

Die langjährige Mitarbeiterin der Hauswirtschaft, Christa Migulla, begleitet bereits ihren zweiten Schützling. Ihr Erfolgsrezept: „Langsam sprechen – und dabei nett und freundlich sein.“ Ihre Kollegin Sandra Rohr, Hauswirtschaftsleiterin, lobt die große Motivation im Team: „Es ist schön zu sehen, wie sehr sich alle bemühen und gegenseitig unterstützen.“ Renate Dauner zieht ein positives Fazit: „Die Sprachpaten sind ein Gewinn für alle Seiten – sie fördern Integration, Verständnis und Respekt.“

Das Gulielminetti-Haus sucht weiterhin ehrenamtliche Sprachpaten. Interessierte können sich melden unter Telefon: 08342 9166320, renate.dauner@kvostallgaeu.brk.de.

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