Quereinstieg in soziale Berufe: Erfahrungsberichte von vier starken Frauen

BRK Gulielminetti Seniorenheim in Marktoberdorf

Foto: Marketingagentur Tenambergen
Foto: Marketingagentur Tenambergen

Manchmal führt der Weg im Leben nicht direkt zum Ziel. Dank ihrer persönlichen Stärke haben Wanda Mohr, Irina Mai und Ludmilla Schönfeld jedoch ihres erreicht. Sie haben den Abschluss als Pflegefachkraft in der Tasche und eine feste Anstellung im BRK Gulielminetti Haus in Marktoberdorf.

Näherin, Programmiererin und Erzieherin hatten Mohr, Mai und Schönfeld in Kasachstan gelernt. Doch in Deutschland waren ihre Berufsabschlüsse nichts wert. Voraussetzung war zudem die deutsche Sprache, die erst einmal geübt werden musste. Außerdem hatten alle drei Frauen eine junge Familie mit kleinen Kindern zu versorgen, bevor sie ihre Fühler nach einer neuen beruflichen Betätigung ausstrecken konnten.

„Ich habe Glück gehabt, dass ich zufällig über das Ehrenamt ins Gulielminetti Seniorenheim gekommen bin“. So sieht es Schönfeld heute. Sie unterstützte ein Jahr lang freiwillig die Mitarbeiter der Sozialen Betreuung, bevor sie sich zur Ausbildung als Betreuungsassistentin mit Pflegehelfer entschied. Dabei stellte sie fest: „Die Altenpflege ist meins.“ Ihre Begeisterung war ansteckend. Sie überzeugte ihre Freundin Irina Mai, 2014 im Gulielminetti Haus als Wohnbereichshelferin anzufangen. Bei der Dritten im Bunde, Wanda Mohr, war es die Mutter, die bereits in der Rotkreuz-Senioreneinrichtung arbeitete. „Ich habe einen Pflegehelferkurs gemacht und fand so den Einstieg in die Pflege“, erzählt sie.

Alle drei hatten sich viele Gedanken gemacht, ob sie sich nochmals an eine Ausbildung heranwagen sollten. Der Zuspruch von Einrichtungsleitung Renate Dauner und die Unterstützung von Pflegedienstleiter Daniel Kahl wirkten sich positiv aus. „Obwohl wir deutlich älter waren als viele Pflegeschüler hatten wir im September 2016 unsere Ausbildung im BRK Gulielminetti Seniorenwohn- und Pflegeheim in Marktoberdorf aufgenommen“, erzählen sie.

Es sei an manchen Tagen schon schwer gewesen, alle Pflichten unter einen Hut zu bekommen. „Natürlich habe ich manchmal auch gezweifelt, dass ich es schaffe“, gibt Mohr zu. Hilfreich war für sie der Wechsel zwischen Schule und Arbeit‚ “das Gelernte in der Praxis anzuwenden und zu verstehen.“ „Mein Mann und meine Freunde haben mir immer wieder gesagt, du schaffst das“, erzählt Mai. Und Schönfeld ergänzt, „wenn gar nichts mehr ging, sind wir zusammen tanzen gegangen“. So entstand ein schöner Zusammenhalt unter den drei Frauen, die heute stolz ihre Examensurkunde in Händen halten.

Ebenfalls nicht auf direktem Weg kam Kollegin Monika Rück zum Roten Kreuz. Sie hatte nach einer abgeschlossenen Ausbildung den persönlichen Wunsch, im sozialen Bereich tätig zu werden. Eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement bei der Bayerischen Hilfsorganisation erschien ihr die optimale Mischung. „Ich habe mit sozialen Themen zu tun, aber ich bin nicht so direkt an der emotionalen Front wie meine drei Kolleginnen in der Pflege.“ Rück findet, man sei nie zu alt zum Lernen und der Arbeitgeber profitiere von ihren Lebenserfahrungen.

Und wie geht es weiter? Erst einmal als Pflegefachkraft arbeiten und Erfahrung sammeln, sagen die einen. Schönfeld dagegen hat schon ihr nächstes Ziel vor Augen. Sie strebt die Weiterbildung zur Praxisanleiterin an, während sich die vierte Quereinsteigerin, Kauffrau Rück, auf ihren Einsatz im Personalwesen des Wohlfahrtsverbandes freut.

Hier erhalten Sie weitere Informationen über das Gulielminetti Haus, die Ausbildung, Praktikum oder ehrenamtliche Tätigkeiten. Bei Interesse können Sie sich gerne im persönlichen Gespräch and das Gulielminetti Haus wenden unter Tel. 08342 91663-20.

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