Ehrenamt - eine wichtige Säule im Gulielminetti-Team

BRK Gulielminetti Seniorenwohn- und Pflegeheim Marktoberdorf

„Mir waren die Bewohnerinnen und Bewohner während meiner Besuche bei meinem Mann so ans Herz gewachsen“, sagt Agnes Kaupe rückblickend über ihren Einstieg als Ehrenamtliche im Gulielminetti Seniorenwohn- und Pflegeheim. „Ich setzte mich damals einfach zu den Leuten in den Garten und wir hatten die höchste Gaudi.“ Seit mehreren Jahren ist sie nun eine von rund 60 Freiwilligen, die in der Rotkreuzeinrichtung in Marktoberdorf die soziale Betreuung unterstützen.

„Viele unserer Ehrenamtlichen kommen über Mund-zu-Mund Propaganda zu uns“, erklärt Claudia Schien, Leitung der sozialen Betreuung und Ehrenamtsbeauftragte. Oder auf anderen Wegen, wie Renate Pohlmann. Vor ihrem ehrenamtlichen Engagement war sie nämlich als Angestellte in der sozialen Betreuung im Gulielminetti-Haus tätig. „Als Pensionärin habe ich dann einfach ehrenamtlich weiter gemacht“, sagt sie. Damit konnte sie die Verbindung zum Kollegenkreis fortsetzen. „Zuhause habe ich keine Langeweile. Ich habe meine Familie. Aber ich brauche auch etwas anderes.“

„Hier im Ehrenamt bekommt man so viel zurück. Wir erfahren Anerkennung von den Bewohnerinnen und Bewohnern, den Angehörigen und den hauptamtlichen Kolleginnen und Kollegen“, sind sich Agnes Kaupe und Renate Pohlmann einig. Sie schätzen aber auch die Abwechslung in ihrem Alltag. Bis die Pandemie kam. „Der Einsatz der Ehrenamtlichen musste gänzlich eingestellt werden“, erklärt Schien. Denn beide Seiten, Ehrenamtliche wie Bewohner, gehören der Hochrisikogruppe an.

„Seit den Impfungen und den tagesaktuellen Testmöglichkeiten dürfen Ehrenamtliche wenigstens wieder eine Person besuchen“, ist Schien erleichtert. Aber es bedarf auch an Fingerspitzengefühl, „denn wir legen Wert großen darauf, dass die beiden zueinander passen.“ Zwar werden Gruppenangebote wie beispielsweise gemeinsames Singen von allen vermisst. Doch man müsse in Notlagen auch die Vorteile sehen. „Die eins zu eins Betreuung sei auf jeden Fall persönlicher“, beobachtet Cornelia Jeschek, ebenfalls Ehrenamtsbeauftragte im Gulielminetti-Haus.

Aufbau des freiwilligen Unterstützernetzes seit über zehn Jahren

Vor über zehn Jahren begann der Aufbau des freiwilligen Unterstützernetzes im Gulielminetti-Haus. Schon nach kurzer Zeit stellte sich ein gutes Gefühl bei allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein. „Etwaige Unsicherheiten bei manch einem wichen rasch der Erkenntnis, gemeinsam können wir etwas bewirken“, beschreibt Einrichtungsleitung Renate Dauner die Stimmung rückblickend. Zu verdanken sei dieser Erfolg vor allem den Ehrenamtsbeauftragten Claudia Schien, Cornelia Jeschek und Gerlinde Assemann. Über viele Jahre begleiten sie die Ehrenamtlichen und organisierten regelmäßige Treffen oder Fortbildungen, die derzeit ebenfalls ruhen müssen.

Doch behutsam nehmen die Angebote für die Bewohnerinnen und Bewohner wieder an Fahrt auf. „Sei es die Öffnung der Gartenschenke, Brettspiele, die Wii-Station oder die mobile Kirche“, erklärt Cornelia Jeschek. Jeder Helfer bietet das an, was er oder sie gerne macht. „Daher sind neue Ehrenamtliche, ob jung oder alt, bei uns herzlich willkommen.“ Und vielleicht spüren diese dann wie Renate Pohlmann, „dass ich entlasten kann und das Gulielminetti-Haus für mich fast wie ein zweites Zuhause ist.“

Die gesamten Beiträge zur Gulielminetti-Jubiläumswoche gibt es unter www.brk-ostallgaeu.de/gulielminetti.

Zurück

Zurück