Taekwondo im BRK St. Georgshof – Bewohner mit Begeisterung dabei

BRK St. Georgshof

Die Teilnehmer des Taekwondo-Sommerkurses im St. Georgshof, einer Einrichtung des BRK Ostallgäu in der Frankau bei Rettenbach, zusammen mit den Trainern von der Taekwondo Gemeinschaft Allgäu. Foto: Marketingagentur Tenambergen

Ehrenamtlicher Sommerkurs von 3. Dan Mauersberger der Taekwondo Gemeinschaft Allgäu

„Der Taekwondo-Sommerkurs stieß bei den Bewohnern auf große Begeisterung“, so Joachim Lipp, Einrichtungsleitung im BRK St. Georgshof in Frankau bei Rettenbach. Mit zunächst fünf Anmeldungen startete das Training im August. Doch rasch fanden sich Woche für Woche zehn Teilnehmer regelmäßig im Gymnastikraum der Einrichtung für psychisch kranke Menschen ein.

„Es ist anstrengend, aber es macht mir sehr viel Spaß“, sagt Jenny noch und schon beginnt der fünfte Trainingsabend mit „Cha-ryeot“ (Achtung), „Kyeong-rye“ (Verbeugen) und Joon-bi, das bedeutet die Kampfstellung einnehmen und „Shi-jak“, anfangen. Michael Mauersberger, 3. Dan und C-Trainer bei der Taekwondo Gemeinschaft Allgäu, bringt die Gruppe mit verschiedenen Aufwärmübungen in Bewegung. Dann werden Abwehrhaltungen mit Armen und Händen geübt.

Man sieht gleich, dass die Teilnehmer das nicht zum ersten Mal machen und vor allem Steffi weiß schon genau, was sich hinter den einzelnen Techniken verbirgt. Sie erklärt: Mal ist die Position der Hände unten, dann in der Mitte, dann oben. Sobald die einzelnen Armtechniken klappen, führt Mauersberger die drei Grundhaltungen zu einer Kombination zusammen. „Das müsst ihr bei der ersten Gürtelprüfung können“, erklärt er. Tatsächlich haben einige der Teilnehmer das Ziel ins Auge gefasst, vielleicht einmal die weiß-gelbe Gurtprüfung abzulegen.

Bemerkenswert ist auch, wie der Kurs zustande kam, erzählt Lipp: Rainer war früher schon mal im Breitensporttraining der Taekwondo Gemeinschaft Allgäu in Marktoberdorf. Auf persönliche Initiative des Bewohners bietet Mauersberger nun ehrenamtlich einen Ferien-Kurs im St. Georgshof an. Der leidenschaftliche Trainer freut sich über die motivierten Teilnehmer: „Es ist erstaunlich, wie sich jeder einzelne von Mal zu Mal verbessert.“ Einen Trainingsabend hatte sogar Georg Streif (6. Dan), Chef-Bundestrainer der Deutschen Taekwondo Union und Vorstand der Taekwondo-Gemeinschaft Allgäu, angeleitet: „Ich mache mir immer wieder gerne ein Bild von der Basisarbeit vor Ort.“

 

Bei der Kampfsportart Taekwondo werden viele verschiedene Bereiche abverlangt: Selbstdisziplin, Respekt, Durchhaltevermögen ebenso wie mit dem Partner bzw. dem schützenden Schlagkissen oder sogenannten „Pratzen“ Kontakt aufzunehmen. Dinge, die hohe Konzentration und einen guten Körperbezug verlangen. Das wird im Training immer wieder geübt. Nebenbei werden durch die körperliche Bewegung natürlich Belastungen abgebaut und Selbstbewusstsein durch die Techniken der Selbstverteidigung aufgebaut.

Daher überraschte es beim Abschlusstraining wenig, dass alle Teilnehmer hoffen, dass der Kurs im St. Georgshof fortgesetzt wird. Gleichzeitig auch ein Lob für den engagierten Trainer. Bewohnerin Marion hegt dazu noch einen ganz besonderen Wunsch: Ihr Traum sei es, auch mal so einen weißen Taekwondo-Anzug, Dobok genannt, zu tragen.

Fotos: Marketingagentur Tenambergen (10); Michael Mauersberger (3)

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