Feierliche Eröffnung der neuen Rettungswache in Pfronten-Kappel

BRK-Kreisverband Ostallgäu

Modernste Rettungswache bildet zukünftig aus

Nun war es endlich so weit. Mit der Fertigstellung der Außenanlagen feierte das Bayerische Rote Kreuz Ostallgäu mit zahlreichen Gästen, ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Bürgerinnen und Bürgern den Neubau der Rettungswache in Pfronten-Kappel. Barbara Strobel, Vorstandsvorsitzende des BRK-Kreisverbands Ostallgäu, dankte allen an der Planung und Umsetzung des Neubaus Beteiligten. „Sie haben optimale Bedingungen für die Versorgung der Bevölkerung und für die Mitarbeitenden geschaffen.“ Besonders erwähnte sie den zentralen Standort in der Region, die Bereitstellung des Grundstücks durch eine Pfrontener Familie, die Planung nach neuestem technischem Standard durch das Füssener Architekturbüro Stein + Buchholz ebenso wie das beratende Mitwirken des Teams um Wachleiter Harald Marth.

Die Präsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes, Angelika Schorer, lenkte in ihrer Festrede den Blick in die Zukunft. Mit dem neuen Status als Lehrrettungswache bilde Pfronten erstmals zwei Notfallsanitäter aus und biete Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung. Ein wichtiger Baustein, um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken und dem bestehenden Personal ein attraktives Arbeitsumfeld zu bieten. Neue Entwicklungen wie der Telenotarzt haben den Pilotstatus hinter sich gelassen und sollen in Bayern Zug um Zug in den Vollbetrieb gehen. Gegen zwei gesellschaftliche Probleme will sie vehement vorgehen: „Da ist die zunehmende Gewalt gegen Rettungskräfte und die Tatsache, dass der Rettungsdienst kein Taxi mit Blaulicht ist.“

Beim Bau der neuen Wache konnte das BRK auch auf den Rückhalt des Landkreises Ostallgäu zählen. Landrätin Maria Rita Zinnecker sprach beim Festakt ein Hoch auf die durchdachte und vorausschauend geplante Rettungswache aus: „Die äußeren und inneren Werte hier sind topp.“ Pfrontens erster Bürgermeister Alfons Haf dankte den regionalen Partnern ebenso wie dem gesamten Rotkreuzteam. Stellvertretend nannte er Dr. Michael Stemmler, Leiter der Pfrontener BRK-Bereitschaft oder Kämmerer und Rotkreuzmitglied Alexander Probst, „die in unserer Gemeinde vernetzt sind und so eine gute Zusammenarbeit ermöglichen.“

„Wir brauchen Menschen der Tat“, lobte Pfarrer Werner Haas aus Pfronten die Einsatzkräfte, die Tag und Nacht bereitstehen, um Menschen, die in Not geraten, zu helfen. Anschließend segnete er die Lebensretter, ihre neuen Räumlichkeiten sowie die Rettungsfahrzeuge. Der Gedanke der Solidarität werde im Roten Kreuz tagtäglich gelebt und passe zu der im Ortsteil Kappel stehenden Kirche. Diese ist nämlich dem Heiligen St. Martin geweiht, der für praktizierte Nächstenliebe stehe.

„Es war gut, dass wir bei der Planung unser Fachwissen einbringen durften“, so Wachleiter Harald Marth. Er habe ein sehr motiviertes Team, das an sieben Tagen und 24 Stunden auf dem Rettungswagen Dienst tut. Tagsüber ergänzt ein Krankentransportwagen die Rettungskapazitäten. Seit dem Einzug in die neue Wache beobachtet er, „meine Leute sind gerne hier.“ Mitarbeitende kämen auch nach der Arbeit noch im neuen Aufenthaltsraum auf einen Kaffee vorbei und schätzten das Angebot der Ruheräume.

Neben der Freude über die gelungene Rettungswache genießt Kreisgeschäftsführer Thomas Hofmann am Eröffnungstag das Treffen der Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen der verschiedenen Gemeinschaften des Roten Kreuzes aus dem Ostallgäu und der benachbarten Kreise, aber auch der befreundeten Blaulichtgruppierungen. „Es ist mir besonders wichtig, dass wir nach der Pandemiezeit endlich wieder zusammen feiern können.“ Sein Dank gilt an diesem Tag vor allem den Mitarbeitenden der Rettungswache Pfronten, den Ehrenamtlichen der BRK-Bereitschaft Pfronten sowie dem JRK Pfronten. Das Team von rund 60 Rotkreuzlern organisierte die Feier, führte am Eröffnungstag durch die Räumlichkeiten, betreute die kleinen Gäste und sorgte hervorragend für das leibliche Wohl der Besucher.

Vielen Dank an das Duo Sorella (Felicitas Freuding und Eva Heckelsmüller) und die Musikkapelle Pfronten für die musikalische Begleitung.

Daten zur Rettungswache Pfronten:

  • Mitarbeiterstand: 17 Hauptamtliche, 2 Auszubildende, 3 Mitarbeitende im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ), 15 Ehrenamtliche
  • Niedrigenergiestandard gemäß KfW 55
  • Photovoltaikanlage mit Notstromversorgung: 10 kWp
  • Regenwasser-Zisterne: 10.000 Liter für Fahrzeugreinigung
  • Energieart: Wärmepumpe
  • Baukosten: über 1,5 Million Euro
  • Räumlichkeiten: eine Doppelgarage, eine Waschhalle, Desinfektionsschleuse, zwei Büros, ein Lager, ein Ausbildungsraum mit Simulator, ein Aufenthaltsraum, drei Ruheräume sowie zwei Umkleiden.

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