BRK St. Georgshof: Taekwondo-Gürtelprüfung mit Bundestrainer Georg Streif

BRK St. Georgshof

Trainer der Taekwondo Gemeinschaft Allgäu bereitete Bewohner auf erste Gürtelprüfung vor 

„Am Anfang war ich schon sehr nervös, aber ich wusste, dass ich es kann“, sagte Rainer zu Bundestrainer Georg Streif und Trainer Michael Mauersberger von der Taekwondo Gemeinschaft Allgäu nach der Gürtelprüfung. Woche für Woche hatten sich rund zehn Bewohner des BRK St. Georgshofs in der Frankau bei Rettenbach mit Mauersberger auf ihre erste Gurtabnahme vorbereitet.

Am Prüfungstag nahm dann Streif, Chef-Bundestrainer der Herren bei der Deutschen Taekwondo Union, höchstpersönlich die Prüfung in der Einrichtung für psychisch kranke Menschen ab. Er zeigte sich zufrieden mit den gezeigten Arm-, Fuß- und Schritttechniken sowie den Kampfstellungen der Prüflinge. „Jetzt möchte ich von jedem einen koreanischen Ausdruck hören“, lautete seine nächste Aufgabe. „Yeoseot“, sagte Steffi wie aus der Pistole geschossen, „das heißt sechs“. Rainer hat sogar alle Zahlen von eins bis zehn auf Koreanisch gelernt.

„Ihr habt toll mitgemacht und wart voll bei der Sache“, lobte Trainer Mauersberger die Gürtelaspiranten am Ende der Prüfung. „Herzlichen Glückwunsch, ihr habt alle bestanden“, löste Streif die Spannung auf und gratulierte Steffi, Rainer und den fünf weiteren Teilnehmern. Sie haben zusammen ihr Ziel erreicht und dürfen ab jetzt den weiß-gelben Gürtel tragen. Darauf sind Trainer Michael und seine Schützlinge sichtlich stolz. Geprüft wird im Taekwondo jeweils auf einen Kup. Ein Kup ist ein halber Gürtel, von weiß ausgehend. Die nächste Stufe nach dem weiß-gelben 9. Kup ist dann der gelbe Gurt (8. Kup).

„Alles begann damit, dass ich auf Initiative von Rainer im letzten Sommer im St. Georghof einen Taekwondo-Kurs anbot“, so Mauersberger. Anfangs noch in weiter Ferne, hegten schon bald einige der besonders Fleißigen den Wunsch, die weiß-gelbe Gürtelprüfung abzulegen. Dieses Ziel strebten sie beharrlich an. Es folgten weitere Trainingsmonate im Herbst und Winter. „Sobald Taekwondo-Training war, standen alle fix und fertig angezogen da“, erzählte eine Betreuerin vom St. Georgshof.

Ein weiterer Motivationsfaktor sei der weiße Taekwondo-Anzug gewesen. Vor ein paar Wochen bekam jeder Teilnehmer einen sogenannten Dobok. Sergej, der kein einziges Training verpasste, trägt den Dobok gerne, „alles ist viel lockerer und ich kann mich besser bewegen.“

„Es war begeisternd, das mitzuerleben“, sagte Mauersberger nach der Urkundenübergabe. Sätze wie „Im Training vergesse ich alles“ oder die Fortschritte von Sergej, der am Anfang kaum das Gleichgewicht auf einem Bein halten konnte und sich von Stunde zu Stunde steigerte, haben ihn motiviert, jeden Sonntagabend ehrenamtlich zum Kurs an den St. Georgshof, zu fahren und die Gruppe bis zur ersten Gürtelprüfung zu begleiten. Beeindruckt hat ihn auch Marion, die trotz größerer motorischer Einschränkungen mit sehr viel Willen alle ihr möglichen Techniken erlernt und bei der Prüfung gezeigt hat.

Einrichtungsleitung Joachim Lipp bestätigt, dass dieser Sport den Bewohnern sehr gut tut. „Ich bin beeindruckt vom Durchhaltevermögen der Gruppe.“ Daher wird dieses Angebot in Kooperation mit der Taekwondo Gemeinschaft Allgäu aus Marktoberdorf demnächst eine Neuauflage erfahren und dann heißt es im Gymnastiksaal des St. Georgshofs wieder „Cha-ryeot“ - stillstehen und aufpassen.

Fotos: Marketingagentur Tenambergen

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