Menschen

Aus dem Land der Shqipetaren ins schöne Allgäu

Eduard, Desarda und Elidon Shehu haben es gut. Sie sind gemeinsam mit ihren Eltern nach Füssen gekommen. Albanien ist ihr Heimatland und Deutschland das Land ihrer Zukunft. Die Frage, ob sie in Deutschland leben wollen, erübrigt sich für die Geschwister. Ein Zurück wird es nicht geben. Den Urlaub wird man sicher hin und wieder dort verbringen und auch die Verwandten besuchen.

Eduard Shehu war der erste, der sich auf den Weg nach Deutschland machte. Das war vor etwa viereinhalb Jahren. „Ich hatte ein Freiwilliges soziales Jahr gemacht und habe mich aber danach entschieden wieder nach Tirana zurückzugehen“, erzählt der 29-Jährige. Das „Reinschnuppern“ in den pflegerischen Beruf gefiel ihm allerdings so gut, dass er sich entschloss, eine Ausbildung zu machen. „In unserer Kultur ist es üblich, die Älteren zu Hause zu pflegen. Sie sind ein Teil unserer Gesellschaft und Familie“, beschreibt Eduard Shehu. Sowohl er als auch sein jüngerer Bruder Elidon machen eine Ausbildung als Altenpfleger im Seniorenheim St. Michael in Füssen. Elidon ist im letzten Ausbildungsjahr genauso wie seine Schwester Desarda. Sie hat nach ihrem FSJ eine Ausbildungsstelle als Fachkraft für Wasserwirtschaft bei der ISAS in Füssen bekommen. „Der Beruf macht mir Spaß und ich habe supernette Kollegen und Kolleginnen“, so die 25-Jährige. Die deutsche Sprache stellt für die drei Geschwister kein Hindernis dar. „Für uns war es klar, dass wir die Sprache so schnell wie möglich lernen wollen. Nur so haben wir die Möglichkeit, an allem teilzunehmen. Deswegen fiel uns das Lernen auch nicht schwer“, meint Desarda Shehu.

Auch die Eltern haben sich in Füssen schnell eingelebt. Zuvor lebten und arbeiteten die Eltern in Italien, für sie war es keine große Umstellung. Hier haben sie gleich Anschluss gefunden und auch Arbeit. Die Mutter arbeitet in der Gastronomie und der Vater ist Maurer. Eduard Shehu und sein Bruder Elidon bedauern manchmal, nicht in einer Großstadt zu leben. „Tirana ist doch etwas ganz anderes als Füssen“, schmunzelt der zukünftige Altenpfleger Eduard Shehu. Für Desarda ist Füssen genau richtig. „Ich finde es hier prima und vermisse nicht ein bisschen die Großstadt. Es ist doch wunderschön hier“, meint die junge Frau.

Text · Foto: Sabina Riegger

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