Glanzleistungen in der Heilerziehungspflege-Ausbildung

BRK St. Georgshof

Jennifer Nowak und Theresa Siegler haben beeindruckende Abschlüsse vorzuweisen

Mächtig stolz ist das Team des St. Georgshof, einer Einrichtung des Bayerischen Roten Kreuzes für Menschen mit psychischer Erkrankung in Rettenbach am Auerberg. Denn gleich zwei Mitarbeiterinnen haben ihre Ausbildung jüngst wahrlich glänzend abgeschlossen. Die 22 Jahre alte Theresa Siegler hat in ihrem Abschlusszeugnis als Heilerziehungspflegehelferin ausschließlich die Bewertung "sehr gut" stehen, kommt also auf einen Notenschnitt von 1,0, während Jennifer Nowak, mit einem Notenschnitt von 1,2 das bayernweit beste Ergebnis innerhalb der auf zwei Jahre verkürzten Heilerziehungspflege-Ausbildung schaffte. "Das sind hervorragende Leistungen, zu denen wir nur von ganzem Herzen beglückwünschen können", sagt Einrichtungsleiter Joachim Lipp.

Ein Zuckerschlecken war das besonders bei der 25-jährigen Jennifer Nowak nicht, denn mitten in der Ausbildung wurde sie schwanger und brachte einen gesunden Sohn zur Welt. "Ich erinnere mich noch gut, wie ich drei Wochen lang mit Mega-Bauch in der Schule saß", sagt die 25-Jährige. Auch als das Kind auf der Welt war, drückte sie die Schulbank. Ihr Ehemann brachte das Baby teils zu ihr in die Schule, damit es gestillt wird. "Er hat mich super unterstützt", sagt Nowak. Nein, ganz einfach sei die Zeit nicht gewesen und vermutlich habe ihr eben genau die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin geholfen, alles zu schaffen. In ihrem Beruf sei man schließlich auch für alles zuständig und das gerne mal gleichzeitig. Eine Anforderung die viele Mütter oder auch Väter ebenso kennen. "Ich hatte zwar wenig Schlaf, aber wir haben es geschafft", sagt Nowak lachend.

Mit starken Ergebnissen die Ausbildung geschafft hat auch ihre Kollegin Theresa Siegler. Zu klassischen Schulzeiten sei sie nie mit derart überragenden Leistungen aufgefallen, berichtet sie. Während der Ausbildung habe sich das geändert, was auch daran lag, dass die Themen sie sehr interessiert hätten. In den Schoß gefallen seien ihr die guten Zensuren jedoch nicht: "Ich musste schon wirklich auch etwas dafür tun."

Das Gelernte konnte sie prompt im St. Georgshof in die Praxis umsetzen. "Da hat man erlebt, was es heißt, dass jede Bewohnerin und jeder Bewohner anders ist. Immer wieder muss man in der Praxis aber auch ein bisschen vom Gelernten abweichen. Da bekommt man ein Gefühl dafür", berichtet sie aus ihrem Alltag. Mit ihren Bewohnerinnen und Bewohnern geht die 22-Jährige während des Dienstes einkaufen, begleitet sie zu Arztterminen, kocht mit ihnen oder organisiert viel Drumherum oder gestaltet Spieleabende. "Es ist mir wichtig, für die Menschen wirklich Zeit zu haben", sagt Siegler.

Ab September steckt sie ihren Kopf zudem wieder in die Bücher. In Augsburg wird sie Soziale Arbeit studieren und dabei wöchentlich noch 20 Stunden im St. Georgshof arbeiten. Jennifer Nowak wird sich dann noch um ihr erstes Kind kümmern, sie befindet sich momentan in Elternzeit. Wenn diese vorbei ist, das steht für sie fest, wird sie zurückkommen.

Jennifer und Theresa, zwei junge Frauen, die ihren erfolgreichen Berufsstart absolviert haben. Für die berufliche Zukunft hat Theresa Siegler unterdessen einen Wunsch, der nichts mit ihr direkt zu tun hat. Sie erhofft sich mehr männliche Kollegen im Wohnheim. Im Wohnbereich seien es gerade einmal zwei, wann immer eine Bewerbung eingehe, werde gefragt, ob es diesmal ein Mann ist, berichtet die 22-Jährige. "Auch für unsere Bewohner ist das schade. Für sie wären weitere Männer echt wichtig", sagt sie. Vielleicht sei ihre Geschichte ja ein Ansporn für den ein oder anderen Mann.

Weitere Infos über ein Praktikum, Freiwilligendienste oder einer Ausbildung in der Heilerziehungspflege im St. Georgshof   gibt es unter www.brk-ostallgaeu.de/karriere sowie telefonisch 08860/92196-0.

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