Altenpflege

Ostallgäuer (21) berichtet: Deshalb habe ich ein Freiwilliges Soziales Jahr gemacht

Die Seniorinnen Roswitha Seitz (links) und Elke Pätzold genießen das Schwätzchen mit Simon Epple in der Cafeteria des Gulielminetti Seniorenheims. Seit Herbst leistet er ein FSJ dort und unterstützt bei der Pflege und sozialen Betreuung der Bewohnerinnen.

Die Seniorinnen Roswitha Seitz (links) und Elke Pätzold genießen das Schwätzchen mit Simon Epple in der Cafeteria des Gulielminetti Seniorenheims. Seit Herbst leistet er ein FSJ dort und unterstützt bei der Pflege und sozialen Betreuung der Bewohnerinnen.

Bild: Marketingagentur Tenambergen

Die Seniorinnen Roswitha Seitz (links) und Elke Pätzold genießen das Schwätzchen mit Simon Epple in der Cafeteria des Gulielminetti Seniorenheims. Seit Herbst leistet er ein FSJ dort und unterstützt bei der Pflege und sozialen Betreuung der Bewohnerinnen.

Bild: Marketingagentur Tenambergen

Das Soziale Jahr habe seinen Horizont geweitet, sagt Simon Epple. Der 21-Jährige hat in einem Pflegeheim gearbeitet.
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Von pm
11.07.2023 | Stand: 04:00 Uhr

Was bewegt junge Menschen, ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) zu machen? Für Simon Epple ist es eine Orientierungszeit. „Ich wollte herausfinden, was ich beruflich machen kann, damit ich zufrieden bin“, sagt der 21-Jährige. Epple hatte zuvor eine Lehre im Metallbereich abgeschlossen. „Aber ich suchte nach etwas, wo ich mich weiterentwickeln kann.“ So ist er auf sein FSJ gekommen.

Er informierte sich und entdeckte beim BRK Ostallgäu – das wie andere Sozialträger FSJ-Stellen anbietet, seinen Einsatzort, das Seniorenheim Gulielminetti in Marktoberdorf. Die Einrichtung mit ihrem weitläufigen Garten habe ihn auf Anhieb angesprochen. In kurzer Zeit habe er sich dort gut eingearbeitet, sagt er.

Marktoberdorfer Seniorenwohnheim freut sich über junge Mitarbeiter

Heimleiterin Renate Dauner und Pflegedienstleiter Daniel Kahl freuen sich, wenn sich Praktikanten, Azubis oder FSJler für die Pflege interessieren. Das Seniorenheim ermöglicht es, in die Pflege, soziale Betreuung, Ergotherapie und Hauswirtschaft hinein zu schnuppern. „Junge Leute sind immer ein Gewinn“, sagen Dauner und Kahl. Auch wenn nicht automatisch zu erwarten sei, dass Freiwillige danach in die Pflege gingen.

Bewohnerin Elke Pätzold hat es der FSJler angetan. Simon Epple sei freundlich und zuvorkommend, sagt sie. Eine nette Begleitung durch die Mitarbeiter sei ohnehin das A und O dafür, sich in einem Wohnheim wohlzufühlen.

Epple sagt, die Arbeit habe seinen Blick geweitet. Mit dazu beigetragen haben – neben dem Alltag in einem Seniorenheim – die Seminarwochen mit anderen Ostallgäuer FSJlern. „Die Zeit mit ihnen fand ich echt cool“, sagt er.

Sechs bis 18 Monaten dauert ein FSJ. Für Epple endet es nun: „Ich hatte eine gute Zeit im Gulielminetti-Haus. Ich will mich dort weiter ehrenamtlich in der sozialen Betreuung engagieren.“ Beruflich hat er einen anderen Plan. Er empfiehlt das FSJ jungen Leuten, die im Job unglücklich sind, und jenen, die noch nichts Berufliches für sich gefunden haben „Es ist ein Geben und Nehmen“, sagt Dauner. „Die jungen Leute geben ihre Arbeitskraft, dafür bekommen sie Begegnungen mit Menschen, die das Leben wertvoller machen und den Blick schärfen.“