Ostallgäu/Marktoberdorf

Er trainiert Senioren und das aus einem bestimmten Grund

Gemeinsam mit einer Bewohnerin treten Ergotherapeut Michael Eberle und Ergotherapie-Leiterin Gabi Friedrich in die Pedale des Motomed.

Gemeinsam mit einer Bewohnerin treten Ergotherapeut Michael Eberle und Ergotherapie-Leiterin Gabi Friedrich in die Pedale des Motomed.

Bild: Marketingagentur Tenambergen

Gemeinsam mit einer Bewohnerin treten Ergotherapeut Michael Eberle und Ergotherapie-Leiterin Gabi Friedrich in die Pedale des Motomed.

Bild: Marketingagentur Tenambergen

Michael Eberle ist Ergotherapeut im Gulielminetti-Altenheim. Warum er schon als junger Mann für Senioren da sein wollte.
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Von de
22.10.2023 | Stand: 05:30 Uhr

Schon als junger Mann wollte Michael Eberle für Senioren da sein. Inzwischen arbeitet er seit zwölf Jahren im Gulielminetti-Seniorenheim in Marktoberdorf. Direkt nach der Ausbildung zum Ergotherapeuten hatte er sich in der Rotkreuzeinrichtung beworben, da ihn die Rolle des Hauses ansprach, die Mobilität der Bewohnerinnen und Bewohner durch festangestellte Ergotherapeuten zu stärken.

"Meine Motivation ist, die Lebensqualität aller im Haus zu steigern"

Er sieht es als großen Vorteil, dass er täglich bei den älteren Menschen ist, flexibel auf ihre Bedürfnisse eingehen und sich eng mit der Pflege abstimmen kann. „Meine Motivation ist, die Lebensqualität aller im Heim zu erhalten oder zu steigern.“ Jeder Mensch schätze es, wenn er möglichst lange selbstständig aus dem Bett aufstehen, essen oder sich waschen könne.

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Neben dieser Aufgabe suchte sich Eberle immer wieder neue Herausforderungen. Zunächst war es das Qualitätsmanagement, bevor er sich mehrere Jahre um die Kontrolle der eingesetzten medizinischen Produkte kümmerte. Gabi Friedrich, Leiterin der Ergotherapie-Abteilung, motivierte ihren Kollegen, die Weiterbildung zur Fachkraft für gerontopsychiatrische Betreuung zu absolvieren. Diese schloss Michael Eberle kürzlich erfolgreich ab.

Bewegungstraining kann Stürze verhindern

Neben dem Erwerb von theoretischem und praktischem Wissen über die Betreuung demenziell stark veränderter Menschen war eine Projektarbeit Bestandteil der Weiterbildung. Wie ein roter Faden spiegelte sich darin Eberles berufliche Motivation wider: Denn er befasste sich mit dem Thema Gestaltung und Umsetzung eines Aktivierungsraumes in Senioreneinrichtungen. „Man weiß heute, dass gezieltes Bewegungstraining Stürze verhindert sowie die psychische Stimmung und das Selbstbewusstsein heben“, erklärt Michael Eberle. Es habe auch etwas Geselliges, wenn die Bewohnerinnen und Bewohner im Aktivierungsraum zusammenkommen.

Erfolgserlebnisse: 99-Jährige lernt nach einem Oberschenkelhalsbruch wieder laufen

„Soziale Teilhabe und Erfolgserlebnisse tun den uns Anvertrauten, aber auch allen Mitarbeitenden im Haus gut“, ergänzt Einrichtungsleiterin Renate Dauner. Als Beispiel nennt Pflegedienstleiter Daniel Kahl die Geschichte einer 99-Jährigen, die nach einem Oberschenkelhalsbruch durch gezieltes Training wieder Laufen lernte.

„Wir profitieren von der Lebensleistung der älteren Generation. Durch meine Arbeit kann ich ihnen dafür etwas zurückgeben“, fasst Michael Eberle seine Motivation im Job zusammen.

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