BRK Gulielminetti-Haus: Ergotherapeut Michael Eberle macht gerontopsychiatrische Fortbildung

Senioren etwas zurückgeben für ihre Lebensleistung

Seit zwölf Jahren arbeitet Michael Eberle im Gulielminetti-Seniorenheim in Marktoberdorf. Direkt nach der Ausbildung zum Ergotherapeuten hatte er sich in der Rotkreuzeinrichtung beworben. Ihn sprach damals die Vorreiterrolle des Hauses an, die Mobilität der Bewohnerinnen und Bewohner durch festangestellte Ergotherapeuten zu stärken. Er sieht es als großen Vorteil, dass er nicht nur auf Termin, sondern täglich bei den älteren Menschen ist, flexibel auf ihre Bedürfnisse eingehen und sich ganz eng mit der Pflege abstimmen kann. „Meine Motivation ist, die Lebensqualität aller im Heim zu erhalten oder zu steigern.“ Jeder Mensch schätze es, wenn er möglichst lange selbständig aus dem Bett aufstehen, essen oder sich waschen könne.

Neben dieser Aufgabe suchte sich Michael Eberle immer wieder neue Herausforderungen. Zunächst war es das Qualitätsmanagement, bevor er sich mehrere Jahre um die Kontrolle der im Haus eingesetzten medizinischen Produkte kümmerte. Gabi Friedrich, Leitung der Ergotherapie-Abteilung, motivierte ihren Kollegen, die Weiterbildung zur Fachkraft für gerontopsychiatrische Betreuung zu absolvieren. Diese schloss Michael Eberle kürzlich erfolgreich ab. Gabi Friedrich ist stolz auf ihren Mitarbeiter, „er bereichert nun als doppelte Fachkraft unser ergotherapeutisches Team.“

Neben dem Erwerb von theoretischem und praktischem Wissen über die Betreuung demenziell stark veränderter Menschen war eine Projektarbeit Bestandteil der gerontopsychiatrischen Weiterbildung. Wie ein roter Faden spiegelte sich darin Eberles berufliche Motivation wider. Denn er befasste sich mit dem Thema Gestaltung und Umsetzung eines Aktivierungsraumes in Senioreneinrichtungen. „Man weiß heute, dass gezieltes Bewegungstraining Stürze verhindert sowie die psychische Stimmung und das Selbstbewusstsein heben“, erklärt Michael Eberle. Es habe auch etwas Geselliges, wenn die Bewohner im Aktivierungsraum zusammenkommen. „Soziale Teilhabe und Erfolgserlebnisse tun den uns Anvertrauten, aber auch allen Mitarbeitenden im Haus gut“, ergänzt Einrichtungsleitung Renate Dauner. Als aktuelles Beispiel erzählt Pflegedienstleitung Daniel Kahl die Geschichte einer 99-jährigen Dame, die nach einem Oberschenkelhalsbruch durch gezieltes Training wieder das Laufen erlernte.

Eine klare Meinung hat Michael Eberle, warum er schon als junger Mann für Senioren da sein wollte: „Wir profitieren von der Lebensleistung der älteren Generation. Durch meine Arbeit kann ich ihnen dafür etwas zurückgeben.“ Aber auch das Kollegenteam liegt ihm am Herzen, was nicht zuletzt sein Engagement als Personalrat und verschiedene Gesundheitsangebote wie Faszien-Behandlung oder ein Taping-Kurs für Mitarbeitende beweisen.

 

Fotos: Marketingagentur Tenambergen

Gemeinsam mit einer Bewohnerin treten Ergotherapeut Michael Eberle und Gabi Friedrich (Leitung Ergotherapie) im Gulielminetti Seniorenheim in Marktoberdorf in die Pedale des Motomed. Drei dieser Bewegungstrainer stehen im Aktivierungsraum der BRK-Senioreneinrichtung. Die Senioren können sitzend oder im Rollstuhl mit eigener Muskelkraft ihre Beinmuskulatur stärken.

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